BP-38 / Hetzer Bergepanzer

BERGEPANZER 38

Sd.kfz. 136

August 1944 bis Kriegsende

Der Bergepanzer 38 – Sd.Kfz. 136

Der Bergepanzer 38 (auch bekannt als BP-38 oder Hetzer Bergepanzer) war ein deutsches Bergepanzerfahrzeug, dass im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Es wurde aus dem Fahrgestell des Jagdpanzers 38 entwickelt und wurde für die Bergung und Reparatur von beschädigten Panzern und anderen schweren Fahrzeugen an der Frontlinie eingesetzt. Das Fahrzeug wurde von der Böhmisch Mährischen Maschinenfabrik (BMM) hergestellt.
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Der Bergepanzer 38 verfügte am Fahrzeugheck über eine Schleppeinrichtung zum Ziehen schwerer Lasten, außerdem über einen zusammenlegbaren 2 Tonnen Kran, Schleppstangen und andere Bergeausrüstung. Späte Versionen wurden noch mit einem Bergesporn und einer 5 Tonnen Seilwinde ausgerüstet. So konnten beschädigte Fahrzeuge und Ausrüstung aus der Gefahrenzone abschleppt und zur Reparatur oder zum Abtransport in die Werkstatt gebracht werden. Der Kran ermöglichte außerdem das Auswechseln schwerer Teile wie z.B. dem Motor. 

Insgesamt wurden etwa 170 – 181 Bergepanzer 38 produziert, die während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt wurden. Das nun wiederhergestellte Fahrzeug stellt einen historisch belegten Feldumbau dar, der mit einer 2cm Flak 38 anstelle des üblichen Maschinengewehrs ausgestattet war.

technische daten (Basisfahrzeug)

Besatzung

3 (Kommandant, Fahrer, Mechaniker)

Bewaffnung

Eine 7,92-mm- Maschinengewehr MG 34

Kran

Zusammenlegbarer 2 Tonnen Kran

Panzerung

Frontal: 60 mm / Seiten: 20-30 mm/Heck: 20-30 mm / Dach: 8-10 mm / Boden: 8-10 mm

Abmessungen

Länge: 6,38 m / Breite: 2,63 m/ Höhe: ca. 1,80 m

Gewicht

ca. 13,5 Tonnen

Motor

Praga AC/2, 6-Zylinder- Benzinmotor, 160 PS

Höchstgeschwindigkeit

42 km/h auf Straßen

Reichweite

177 km auf Straßen

Den Bergepanzer 38
live erleben!

Vom 20. – 21. Mai 2023 auf der Militracks in Overloon, Niederlande
Museumpark 1 | 5825 AM Overloon | Niederlande

Restauration

Das Fahrzeug wurde bei der Restauration vollständig zerlegt. Sämtliche Antriebseinheiten, wie Motor, Getriebe und Differenzial wurden instandgesetzt, sowie alle Verschleißteile rundum erneuert. Fehlteile, die nicht mehr zu beschaffen waren, wurden exakt und detailgetreu rekonstruiert. Das Fahrzeug besitzt eine originale und voll funktionsfähige 10 Watt Funkanlage, mit vollständigem Zubehör. 

Im Fahrzeug ist eine 2-cm Flak 38, Baujahr 1941 verbaut. Diese wurde auch komplett zerlegt, neu überholt und erfüllt die aktuell gültigen Bestimmungen zur Demilitarisierung. An der seitlichen Panzerung befinden sich auf der linken Seite der zwei Tonnen Behelfskran und auf der rechten Seite die beiden Abschleppstangen.

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Das Fahrzeug ist absolut komplett, wurde exakt nach Werksvorgaben und Handbüchern bis zur letzten Schraube restauriert und rekonstruiert.  Dieser Bergepanzer 38 ist als fahrbereites Fahrzeug weltweit einzigartig.  Das nachweislich 1944 gefertigte Basisfahrzeug und der hohe Anteil an verwendeten Originalteilen, sowie die herausragende Qualität der rekonstruierten Elemente, machen dieses Fahrzeug zu einem hochbegehrenswerten Einzelstück.

Historie

Der Bergepanzer 38 basierte auf dem Jagdpanzer 38, aber der Überbau war niedriger, nach oben offen und die Frontplatte war nicht aufgebrochen. Der Bergepanzer 38 wurde für Einheiten entwickelt, die mit dem neuen Jagdpanzer 38, dem sogenannten Hetzer, ausgerüstet wurden, um diese zu begleiten und wenn nötig zu bergen.

Eine Meldung vom August 1944 vermerkte, dass für jeweils 14 Jagdpanzer ein Bergepanzer gebaut werden soll, aber bis September 1944 waren nur sieben Stück im Einsatz. Im Oktober wurde dieser Mangel dadurch wett gemacht, dass 64 Jagdpanzer, welche aus der Produktion zurückbehalten worden waren, in Bergepanzer umgebaut wurden. Ab Dezember 1944 erfolgte dann die reguläre Herstellung. Ab Oktober 1944 wurden die insgesamt 106 gebauten und 64 umgebauten Bergepanzer 38 den Panzerjäger-Abteilungen beigegeben, welche mit dem Hetzer ausgerüstet waren.

Der oben offene Bergepanzer war auch ein ideales Fahrzeug für weitere Umbauten und obwohl die Anzahl der verschiedenen Panzerfahrzeuge der Wehrmacht erheblich reduziert werden sollte, kam es an der Front immer wieder zu Feld-Umbauten. So entstand ein Bergepanzer mit 2-cm Flak 38, welcher auf Fotografien der damaligen Zeit zu sehen ist.

Hersteller

Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik (BMM)

Die Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik (BMM) war ein tschechisches Unternehmen, das während des Zweiten Weltkriegs eine wichtige Rolle in der Rüstungsproduktion spielte. Die Firma wurde 1922 unter dem Namen CKD (Ceskomoravska Kolben Danek) gegründet und produzierte zunächst landwirtschaftliche Maschinen. In den 1930er Jahren begann sie mit der Produktion von Panzerfahrzeugen für die tschechoslowakische Armee.

Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch Deutschland im Jahr 1938 wurde CKD von den Deutschen übernommen, in BMM umbenannt und in die deutsche Rüstungsindustrie integriert. Das Unternehmen produzierte unter anderem den Jagdpanzer 38, der auch als „Hetzer“ bekannt wurde, sowie andere Panzerfahrzeuge für die Wehrmacht.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde BMM verstaatlicht und in den Staatsbetrieb „Přeloučské strojírny“ integriert, der später in Škoda Works umbenannt wurde. Heute ist die Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik ein historisches Symbol für die industrielle Entwicklung in der Tschechischen Republik und für ihre Rolle in der Rüstungsproduktion während des Zweiten Weltkriegs.

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